Beim Erstellen der Bewerbungsunterlagen können Fehler entstehen, die dazu führen, dass die Unterlagen schnell aussortiert werden. 

Kaffeeflecken und Eselsohren sind in Zeiten digitaler Bewerbungen natürlich nicht mehr state of the art aber auch wenn Sie ihre Unterlagen nicht mehr ausdrucken und per Post verschicken, kann man noch in viele Fettnäpfchen treten.  

Die falsche Firma, den falschen Adressaten anschreiben
Natürlich ist jedem klar, wenn Sie sich selber bewerben, dass Sie sich vermutlich nicht nur bei einer Firma bewerben, gerade dann, wenn Sie zum Beispiel Ihr Studium frisch abgeschlossen habe – trotzdem möchte niemand wirklich zweite Wahl sein. Achten Sie also darauf, dass Sie unbedingt die Bewerbung beziehungsweise das Anschreiben, an die richtige Firma und den dazugehörigen Ansprechpartner richten. Viele machen zusätzlich den Fehler, und rezitieren noch eine „falsche“ Stellenbeschreibung oder falsche Werte des Unternehmens. 

Floskelsammlungen
„Hiermit bewerbe ich mich …“, „Mit großen Interesse habe ichgelesen, dass …“, „teamfähig, belastbar, motiviert …“ – als Einschlafhilfe sindsolche Sätze sicher hilfreich aber ein Personaler der jede Woche zigBewerbungen liest, sieht in solchen Floskeln nur eins: austauschbare und„gewöhnliche“ Bewerber. Ihr Ziel sollte es sein, kurz und prägnant klar zumachen, warum Sie der Richtige für das Unternehmen und die Position sind. Ambesten funktioniert dass, wenn Sie konkrete Beispiele geben die mit dem Tätigkeitsfeldübereinstimmen und das ohne leere Worthülsen zu nutzen. 

In der Kürze liegt die Würze
Sicherlich haben Sie schon eine Menge an Erfahrungen gesammelt und einiges aus Ihrem Berufsleben zu erzählen - das sollte jedoch nicht alles im Anschreiben aufgezählt und erläutert werden. Kein Recruiter möchte mehr als eine Seite lesen. Außerdem stehen die Stationen im Lebenslauf, das sollte daher nicht im Anschreiben nochmal nacherzählt werden. Fassen Sie kurz und knapp zusammen, warum genau Sie der Richtige für diese Position sind und welche Erfahrungen Sie aus der Branche oder zu der Position mitbringen. 

Zu knapper Lebenslauf
Hier sollten alle Facetten Ihres Könnens und Ihre gesammelten Erfahrungen übersichtlich und nachvollziehbar dargestellt werden. Es reicht nicht, nur die Firma und die Position auszuführen. Der Lebenslauf sollte genau zeigen was Sie können. Sie sollten zu jeder Position genau aufzeigen was Sie dort für Aufgaben übernommen haben, an welchen Projekten Sie mitgearbeitet haben und welche Rolle Sie ausgefüllt haben. Lessons learned oder negative Erfahrungen gehören aber auch hier nicht rein. Auch Praktika / Mini Jobs sollten erwähnt werden (gerade dann wenn man frisch aus der Ausbildung oder dem Studium kommt).  

Unprofessionelles Bewerbungsfoto
Wir wissen alle, dass ein Urlaubsfoto oder ein Schnappschuss der Freundin/des Freundes nicht geeignet sind für Bewerbungen. Schwierig wird es aber auch, wenn es halbprofessionelle Bilder sind, die ein Freund von Ihnen gemacht hat. Ein professioneller Fotograf macht nicht nur ein Bild von Ihnen, sondern hilft auch dabei sympathisch und freundlich auf dem Foto zu wirken. Die Fotos sollten zudem nicht älter als ein paar Monate sein und auch die Kleidung spielt eine wichtige Rolle und sollte auf die beworbene Position passen. Es wirkt nicht authentisch, wenn Sie sich als IT-Supporter bewerben und in einem Hochglanz Anzug posieren. Denken Sie immer daran, das Bild ist der erste Eindruck den ein Recruiter von Ihnen bekommt und diesen kann man nicht wiederholen. 

Gestaltung der Unterlagen
Bewerbungsunterlagen sind keine gestalterische Spielwiese (außer man bewirbt sich im kreativen Bereich, dann kann das schon anders aussehen). Das Design sollte nicht im Vordergrund stehen, sondern ganz klar der Werdegang und die eigene Expertise. Die Unterlagen sollten übersichtlich und gut lesbar sein und nicht in verschiedenen Schriftarten. Auch die Zeilenabstände und die Einrückungen haben einheiltlich zu sein. Ein Recruiter schaut sich im Durchschnitt einen Lebenslauf nur knapp zwei Minuten an. Ihr Lebenslauf ist die Visitenkarte und anfänglich das Einzige, was ein Ihr potenzieller neuer Arbeitgeber von Ihnen sieht und kennt. 

Dokumentensammelsurium
Eine Bewerbung sollte aus einer PDF-Datei bestehen. Es ist unprofessionell, wenn die Bewerbung aus mehreren Dateien mit unterschiedlichen Dateitypen zusammengestellt wurde. Zusätzlich lässt das auf mangelnde Skills aus dem PC-Bereich schließen. Man sollte seine Unterlagen in der richtigen Reihenfolge (Anschreiben, gegebenenfalls Deckblatt, Lebenslauf, Zeugnisse und Zertifikate) anlegen und dies mit einem sinnvollen Namen speichern (z.B.„Bewerbung-Max-Mustermann“). Wenn Sie über ein Portal Ihre Bewerbung einreichen sollen, laden Sie die verschiedenen Dokumente natürlich einzeln hoch. Diese sollten jedoch auch alle Ihren Namen tragen („Zertifikate-Max-Mustermann“, „Anschreiben-Max-Mustermann“). 

Behauptungen ohne Belege
Wenn Sie bestimmte Kenntnisse anführen, übertreiben Sie nicht und bringen Sie Belege. Schreiben Sie Englisch fließend, dann kann es immer passieren, dass Sie schon beim ersten Telefoninterview auf Englisch angesprochen werden. Sollten Sie dann ins Stottern kommen, wirft das Zweifel auf, wie ehrlich die restlichen Angaben waren. Haben Sie sich gewisse Fähigkeiten oder Zertifikate angeeignet, packen Sie diese anhand von Nachweisen ruhig an das Ende der Bewerbung. Vergessen Sie zudem nicht die Zeugnisse der bisherigen Arbeitsstellen und das Abschlusszeugnis des Hochschul- oder höchsten Schulabschlusses in die Bewerbung zu packen.