Tabuthemen – zu denen Sie schweigen sollten 

Neben all den Fragethemen, die im Vorstellungsgespräch besprochen werden, gibt es auch Themen über die Sie besser Schweigen sollten.

Privatleben:
Solange Sie von einem Personaler nicht direkt danach gefragt werden, sollten Sie Ihre Freizeitaktivitäten unerwähnt lassen. Es geht Ihren zukünftigen Arbeitgeber schlichtweg nichts an, was Sie (und auch mit wem Sie) etwas in Ihrer Freizeit machen. Zudem können Sie mit diesem Punkt in der Regel kaum punkten. Über Hobbys zu sprechen, hat wirklich nur Sinn, wenn Sie damit Fähigkeiten preisgeben, die auch im Job gefragt sind. In diesem Fall wäre es allerdings besser, Sie weisen diese Fähigkeiten mit Erfolgen im Job nach und nicht mit Erfolgen/Hobbys aus dem privaten Bereich.  

Kündigung:
Der Klassiker -  Sie wurden vom vorherigen Arbeitgeber entlassen. Das ist eine Sache, die Sie nicht aktiv ansprechen sollten. Viele Personaler Fragen allerdings ganz gezielt danach (auch wenn es nur über die Wechselmotivation geht) und in diesem Fall sollten Sie keinesfalls lügen. Sie sollten hingegen versuchen, die Sache zu relativieren: Vielleicht sind Sie Opfer von Sparmaßnahmen, einer betriebsbedingten Kündigung oder Sie haben sich mit Ihrem Arbeitgeber darauf geeinigt gekündigt zu werden – da Sie schon länger festgestellt haben, das Position oder Unternehmen nicht mehr zu Ihnen passt. Falls Sie wirklich wegen eines schweren Fehlers gefeuert wurden, zeigen Sie auf jeden Fall auf, was Sie daraus gelernt haben und das Ihnen solch ein Fehler nicht noch einmal passieren würde.

Bezahlung:
Es ist normal dass Sie im Jobinterview über Gehaltsvorstellungen sprechen (gerade, wenn man durch eine Beratung vorgestellt wurde). Falls der neue Arbeitgeber dabei deutlich unter Ihren Vorstellungen bleibt, sollten Sie das nicht weiter kommentieren. Sie schlagen sich sonst eine Tür zu, durch die Sie vielleicht doch noch gehen möchten. Bringen Sie Ihren Unmut darüber direkt zum Vorschein, schließt Ihr künftiger Arbeitgeber daraus, dass er für Sie nur eine Notlösung ist und Sie vermutlich beim nächst besseren Angebot das Unternehmen wieder verlassen. Mit Ihrer direkten Offenbarung schießen Sie sich direkt wieder von der Liste.
Sollte Ihnen das Angebot zu gering ausfallen, dann sprechen Sie mit Ihrem Berater im Nachgang noch einmal darüber. Oftmals werden zum Gehalt noch andere Goodies geboten, wie Boni, Firmenwagen oder sonstige soziale Leistungen. Abwägen können Sie danach immer noch gemeinsam und Ihr Berater wird immer versuchen, das Maximum für Sie herauszuholen.

Misserfolge:
Neben Ihren Erfolgen werden auch Ihre Misserfolge in Bewerbungsgesprächen thematisiert. Oft wählen Unternehmen hier eine subtile Fragestellung und zwar nach schlechten Erfahrungen - etwa mit Kollegen, in Projekten oder auch mit Kunden. Zu beachten ist hier, seien Sie ehrlich, aber sprechen Sie niemals schlecht über Ihren alten Job oder den Arbeitgeber. Das hinterlässt immer einen schlechten Nachgeschmack und fällt negativ auf Sie zurück. Ihr neuer Arbeitgeber könnte schließlich auch irgendwann zum Ex werden. Versuchen Sie das ganze etwas umzudrehen. Seien Sie dankbar für die Gelegenheiten in denen Sie viel lernen durften. Zweideutigkeit ist hier besser als schlechte Worte. 

Chef:
Was für das Thema Misserfolge gilt, gilt umso mehr für ehemalige Vorgesetzte oder die Geschäftsleitung. Selbst wenn Sie die schlimmsten Menschen der Welt als Vorgesetzte hatten, sprechen Sie möglichst nicht über deren Inkompetenz oder Schwächen. Das wirkt respektlos. Versuchen Sie es auch hier lieber mit positiven Worten. Heben Sie lieber die Kompetenzen und Stärken hervor. Sowas wirkt im Bewerbungsgespräch mit dem neuen Vorgesetzten wunder, glauben Sie mir.  

Zusammenfassend ist noch hinzuzufügen, versuchen Sie generell Fragen zu vermeiden, die einen negativen Beigeschmack haben oder den Eindruck erwecken, dass Sie nicht immer drauf aus sind Bestleistungen zu erbringen. Auf ein: Ist es bei Ihnen in Ordnung auch mal früher Feierabend zu machen? Sollten Sie lieber verzichten. Man möchte Sie doch als potenziellen neuen Kollegen in Erinnerung behalten und nicht als jemand, der jetzt schon schaut, dass er so früh wie möglich nach Hause kann.